Wer ein Café oder Restaurant eröffnet, hat eine Menge Behördengänge zu erledigen, Vorschriften zu beachten, Gespräche mit Lieferanten und zukünftigen Mitarbeitern zu führen und eine Menge mehr - oft bleibt da das Thema Marketing und Social Media auf der Strecke.
Mit meiner Marketing-Checkliste für Restaurant-Eröffner und Café-Gründer habt ihr Schritt für Schritt die wichtigsten PR- und Marketing-Werkzeuge für euren neuen Laden im Blick. Mit meinem Ratgeber merkt ihr: Social Media, Webseiten-Gestaltung und Online-Bewertungen können sogar Spaß machen.
In diesem Beitrag zeige ich Euch Schritt für Schritt, an welche Marketing-Maßnahmen ihr schon vor der Eröffnung denken solltet. Damit ihr immer alles im Blick behaltet, findet ihr am Ende dieses Blogbeitrags eine übersichtliche Checkliste direkt zum Ausdrucken.
In diesem Blogbeitrag erfahrt ihr:
Warum und wann ihr eine Webseite zu eurem digitalen Zuhause machen solltet!
Welche Überlegungen bei der Auswahl euer Social Media Plattformen eine Rolle spielen sollten
Warum Print für Gastronomen weiterhin wichtig ist und welche zeitlichen Vorläufe ihr beachten müsst
Welche Vorteile ein Newsletter bietet
Meine Learnings zum Umgang mit Bewertungsportalen
Warum und wann ihr eine Webseite zu eurem digitalen Zuhause machen solltet!
Euer gastronomisches Konzept steht und für Eure Lieblingslocation habt ihr quasi schon den unterschriebene Pachtvertrag in der Tasche? Prima, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt über über den Name für Euer Lokal und den Name für eure Webseite nachzudenken.
Website: Domain-Name sichern und erste Seite anlegen
Sichert Euch frühzeitig wie möglich, den Domain-Namen für Euer neues Café. Es wäre doch sehr ärgerlich, wenn ihr viel Zeit in die Namensgebung investiert hättet und dann womöglich der Domain-Name schon vergeben ist. Für den reinen Domainnamen bezahlt man weniger als 10 Euro pro Jahr. Wenn ihr direkt ein Webhosting-Paket bucht, das ebenfalls für einen zweistelligen Jahresbetrag - je nach Hosting Anbieter - zu haben ist, könnt ihr Euch direkt die passende Email-Adresse einrichten und habt so für den Kontakt zu euren Lieferanten und Geschäftspartner eine professionelle Adresse.
Ist dieser Schritt erledigt, legt im Anschluss die entsprechenden Accounts bei Facebook und Instagram an. Das kostet nicht viel Zeit und ihr müsst euch nicht sorgen, ob ein Mitbewerber euch den Account-Namen vor der Nase wegschnappt.
Wie ihr die richtige Plattform auswählt, beschreibe ich euch hier.
5 Gründe, die für eine eigene Webseite sprechen
Wer ins Restaurant gehen will, geht heute zunächst mal ins Internet. Die Gäste möchten auf der Website des Restaurants alle wichtigen Informationen finden, die sie für einen Restaurantbesuch brauchen.- auf Facebook und Instagram (um die gängigsten Plattformen zu nennen) sind nicht alle relevanten Informationen, nach denen eure potenziellen Gäste suchen, auf den ersten Blick verfügbar
- nicht alle Gäste sind in Social Media unterwegs (oder haben Lust darauf!)
- mit eurer eigenen Webseite macht ihr euch unabhängig von Algorithmus-Änderungen, die eure Sichtbarkeit und Reichweite auf den Social Media Kanälen beeinflussen. Sowohl bei Facebook als auch bei Instagram seid ihr nur Gast auf der jeweiligen Plattform und müsst euch den Hausregeln des Betreibers unterwerfen. Auf eurer Webseite bestimmt ihr vom Design bis zum Inhalt alles selbst - sie ist euer Aushängeschild, euer digitales Zuhause.
- Die Inhalte auf eurer Webseite gehören euch, ihr habt jederzeit Zugriff auf eure Inhalte.
Was muss eine Webseite für Cafés und Restaurants beinhalten?
64 % aller Kunden suchen mobil über ihr Smartphone nach Restaurant- oder Café-Empfehlungen. Stellt also sicher, dass Eure künftige Webseite für responsive (= mobil lesbares) Design optimiert ist. Eine klare, übersichtliche Benutzerführung erleichtert es euren Gästen zusätzlich, schnell an alle gewünschten Informationen zu gelangen.Nach welchen Informationen suchen Eure potenziellen Gäste?
Macht es euren potenziellen Gästen so einfach wie möglich, an die gesuchten Informationen zu gelangen. Versetzt Euch dabei in die Perspektive des Kunden:
Das wollen hungrige Gäste wissen:
- Wann habt ihr geöffnet? (Öffnungszeiten)
- Welche Gerichte bietet ihr an und zu welchem Preis? (Speisekarte)
- Wie können Sie euch für anfragen jeglicher Art erreichen? (Kontakt- und Reservierungsmöglichkeiten)
- Wo findet man Euch und wie gelangt man dort am besten hin? (Standort- und Anfahrtsoptionen: Mit welchen öffentlichen Verkehrsmöglichkeiten gelangt man zu euch, gibt es Parkmöglichkeiten?)
- Ist euer Lokal barrierefrei?
- Bietet ihr Liefer- oder Cateringdienste an?
- Für Gäste und Kunden ist auch eine Info zu den Zahlungsmöglichkeiten interessant
- Bietet ihr freies WLan an?
- Sind Tiere erlaubt?
Kundenmagnet Speisekarte
Eine ausführliche, ansprechende Speisekarte lässt euren Gästen wortwörtlich das Wasser im Munde zusammenlaufen und das nicht erst wenn zu bei Euch zu Tisch sitzen. Gewährt Euren Gästen schon vor ihrem Besuch bei Euch einen Blick in die Speisekarte. Die Speisekarte sollte mit maximal einem Klick von der Startseite aus zu erreichen sein. Sorgt außerdem dafür, dass eure Gäste die Speisekarte problemlos ausdrucken können.
Welche Social Media Plattformen du für deine Gastronomie wählen solltest
Facebook, Twitter, Instagram – braucht mein Restaurant überhaupt Social Media?
Kunden sammeln lange vor ihrem eigentlichen Kauf Informationen über Euch, Eure Produkte und Euer Unternehmen. Social Media spielt hierbei eine sinnvolle Rolle, um Internetnutzer zu Gästen zu machen.
Muss ich wirklich? Nö - müssen tut man das nicht, aber seid gewiss, Eure Zielgruppe nutzt Social Media und tauscht sich dort über Euch aus. Was spricht dagegen, Eure Leidenschaft für Euer Unternehmen, für euer liebevoll geführtes Café oder Restaurant auch mit Euren Gästen im Netz zu teilen?
Nutzt die Sozialen Medien als das, was sie im Wortsinne sind: als Instrument zur Kommunikation, zum “socializen”, als erweiterten Gastraum, um mit Euren Gästen in Kontakt zu kommen oder zu bleiben. Das kann sogar Spaß machen - versprochen!
Ihr könnt eure Besucher an Eurem Alltagsleben teilhaben lassen und ihnen einen Blick hinter die Kulissen Eures Lokals gewähren. Fremde Besucher sieht der Lebensmittelkontrolleur nicht so gerne in eurer Profi-Küche - mit Foto oder Video lasst ihre eure Fans und Follower trotzdem hautnah am Geschehen in der Küche teilhaben.
Facebook, Instagram, Pinterest, YouTube, Twitter - Social Media Plattformen gibt es genügend. Doch wie wählt man als Café oder Restaurant für sein Marketing und seine Kommunikation mit den Gästen die richtige Plattform aus?
Als Café- oder Restaurant-Betreiber solltest du dir folgende Fragen stellen:
- Wer sind meine potenziellen Kunden? Wie alt sind sie und welche Plattform nutzen meine Gäste?
- Bin ich bereit und habe die zeitlichen Kapazitäten, mit meinen Gästen auf diesen Plattformen zu kommunizieren?
- Welche Erfahrungen bringe ich im Umgang mit Social Media mit?
Worüber ihr posten könnt?
Lasst Eure zukünftigen Kunden an den Umbau- und Renovierungsarbeiten teilhaben!
Nutzt alle Möglichkeiten mit euren zukünftigen Gästen aus der Nachbarschaft zu kommunizieren!
Menschen sind von Natur aus neugierig und wollen wissen, was in ihrem näheren Umfeld passiert. Informiert Eure Nachbarschaft, was in eurem Lokal passiert, wie lange der Umbau noch dauert und welches leckere Speisenangebot sie zukünftig erwartet. Die einfachste Möglichkeit ist ein einfacher Aushang im Fenster oder Schaukasten, die hohe Kunst der Kommunikation wäre aber den potenziellen Stammkunden aus der näheren Umgebung weitere Kontaktmöglichkeiten zu bieten, sei es über euren Facebook- oder Instagram-Account, eure Webseite oder einen Newsletter, mit dem ihr über den Fortschritt bei Euch berichtet.Welche Vorteile ein Newsletter bietet
Für mein Südtiroler Restaurant habe ich nur während der Umbauphase in kürzester Zeit einen Newsletter-Verteiler mit über 500 potenziell interessierten Gästen aufgebaut. Meine einzige “Marketing-Maßnahme” war ein Aushang im Speisekarten-Kasten am Eingang. In dem Aushang habe ich mit wenigen Worten das neue kulinarische Konzept umrissen und auf unsere neue Webseite sowie unseren Facebook- und Instagram-Account hingewiesen.
Auf der Webseite konnten sich unsere Besucher bereits in einen Newsletter eintragen. Dabei haben wir drei Verteiler angelegt: Über den ersten Verteiler haben wir allgemeine Informationen gestreut, über den zweiten Verteiler haben wir nach der Eröffnungen regelmäßig über unsere wechselnde Speisekarte informiert, der dritte Verteiler war für Gäste gedacht, die einmalig nur über den Zeitpunkt unserer Eröffnungsparty informiert werden wollten. Der dritte Verteiler war wenig überraschend der am häufigsten gewählte Newsletter, jedoch dicht gefolgt vom allgemeinen Newsletter.
Für uns war es ungeheuer motivieren, zu sehen, wie viele Menschen gespannt unsere Renovierungsarbeiten verfolgten, unserer Einkaufstouren nach Südtirol kommentiert und ihr Feedback zur geplanten Speisekarte abgegeben haben.
So könnt ihr schon vor der Eröffnung eine enge Bindung zu euren Gästen aufbauen und sie kennenlernen. Tatsächlich haben einige Leser uns auf der Baustelle besucht, als wir sie dazu per Newsletter eingeladen haben.
Neben der frühen Kundenbindung gilt für einen Newsletter-Verteiler das gleiche wie für eine eigene Webseite: Google kann Dich von heute auf morgen ignorieren, Facebook seine Algorithmen ändern, aber den direkten Zugang zu Deinen Gästen per E-Mail kann Dir niemand wegnehmen!
Mit einem eigenen Newsletter holst du potenzielle und bestehende Kunden immer und jederzeit zu Dir und deinem Angebot zurück.
Warum Print für Gastronomen weiterhin wichtig ist und welche zeitlichen Vorläufe ihr beachten müsst
Regionale Restaurantführer / Gastro-Guide im Print nicht vergessen
In jeder größeren Stadt gibt es Gastro-Führer, die meist nur einmal im Jahr gedruckt werden. Sobald also der Pachtvertrag für euer gastronomisches Herzensprojekt unterschrieben ist, solltet ihr die lokalen und regionalen Zeitschriften informieren.
Neun Monate Vorlauf
In unserer schnelllebigen Zeit kaum vorstellbar: Zeitungsredaktionen haben teilweise einen Vorlauf von bis zu neun Monaten. Gerade bei nur ein jährlich erscheinenden Gastro-Führern steht das Layout frühzeitig und es können nur noch kleine Textänderungen angepasst werden. Überlegt ebenfalls, ob eine Werbeanzeige in diesen Veröffentlichungen für Euch Sinn machen.
Was wollen die Reaktionen wissen?
Beschreibt euer kulinarisches Projekt in verschiedenen Textlängen - von kurz und knackig bis hin zu ausschweifend blumig. So habt ihr für alle Bedürfnisse der Redaktionen einen passenden Text parat und erhöht die Abdruckrate ungemein, wenn eure Texte nicht mehr aufwändig geändert und angepasst werden müssen.
Neben den Ausführungen zu eurem Speisenangebot, und eurer persönlichen Geschichte gehören Standard-Infos wie Name eures Lokals, Öffnungszeiten, Kontaktdaten (Telefon, Mail, Webseite) evtl. Signature Dishes und besondere Spezialitäten natürlich auch in den Text.
Gedruckte Flyer und Visitenkarten nicht vergessen
Neben all den Bemühungen Eure Online-Präsenz bestmöglich zu gestalten, vergesst nicht die Macht des bedruckten Papiers. Menschen sammeln gerne Erinnerungen, also stellt Euren Gästen etwas zum Sammeln zur Verfügung: eine bedruckte Postkarte in besonderer Haptik, ein witzig gestalteter Flyer oder einfach eine Visitenkarte oder eine Streichholzschachtel mit euren Kontaktdaten reicht da schon. Eure Gästen nehmen ein Stück von Euch mit in ihr Zuhause und werden sich durch diese kleinen Mitbringsel an euer köstliches Essen, ein romantisches Ambiente oder eure coole Inneneinrichtung erinnern. So erhöht ihr die Chance, dass Gäste wiederkommen.
Learnings über den Umgang mit Bewertungsportalen
Ihr kennt das sicherlich: Ab und an erhält man Feedback von Gästen, das nicht sonderlich positiv ausfällt. Niemand erhält gerne schlechte Bewertungen, aber gerade im Dienstleistungssektor lässt sich das nicht vermeiden. Gut zu wissen: Es ist schier unmöglich, die Erwartungen Eurer Gäste immer zu 100 % zu erfüllen.
Restaurantkritiken sind durch das Internet schärfer und anonymer geworden. Bei der Vielzahl an Bewertungsportale kann es schwierig sein den Überblick zu behalten und zu wissen wann, wo, was über das eigene Restaurant geschrieben wurde.
In welchen Bewertungsportalen ist mein Restaurant vertreten?
Wo schreiben die Gäste eigentlich über mein Restaurant? Und wie viele Nutzer lesen das? Jeder Restaurant-Manager sollte sich regelmäßig über die Online-Bewertungen seines Betriebs informieren. Auch um auf problematische Berichte reagieren zu können.
Es gibt viel zu viele Unternehmen, die aufgrund ihrer Online-Reputation leiden. Google, TripAdvisor und Facebook sind vor allem Werkzeuge, von denen ihr profitieren könnt. Versetzt Euch also in die Lage eines potenziellen Gastes, der auf Eurer Seiten nicht die notwendigen Informationen für eine Buchung (Telefonnummer, Webseite, Reservierung, Check-In) finden kann.
Übernehmt deshalb die Kontrolle über Eure Seite auf den verschiedenen Bewertungsportalen! Bei TripAdvisor richtet ihr selber eure Unternehmensseite ein.
Welche Schritte dazu notwendig sind, erkläre ich Schritt für Schritt in diesem Blogbeitrag LINK!
Mit eurem Profil bei Google MyBusiness haltet ihr ebenfalls eure Bewertungen im Blick, eine eigene Facebook-Seite könnt ihr das Feedback eurer Gäste zwar nicht kontrollieren, aber angemessen darauf reagieren.
Apropos Reaktion: Es ist wichtig, auf diesen Seiten regelmäßig auf Rezensionen zu antworten, um das Vertrauen potenzieller Gäste zu gewinnen und zu zeigen, dass ihr ein seriöses und professionelles Image habt. Dies kann auch durch eine erhöhte Sammlung von Gästebewertungen, aber vor allem durch regelmäßige, durchdachte Reaktionen auf selbige vermittelt werden.
Tripadvisor & Co - So klappt es mit den Bewertungen im Internet
- Haltet die Bewertungsportale im Blick und informiert euch regelmäßig, was über euch geschrieben wird.
Reagiert angemessen und professionell auf Bewertungen. Das zeigt allen Lesern und potenziellen zukünftigen Gästen, dass Ihr wertschätzend und empathisch reagiert, auch wenn Ihr nicht mit dem Feedback übereinstimmt. - Verständnisvolle, entgegenkommende Reaktionen auf schlechte Bewertungen wirken positiv auf den Bewertenden und andere Gäste.
- Fordert Eure Gäste aktiv auf, Euch zu bewerten! Jede positive Bewertung sorgt zudem dafür, dass schlechte Bewertungen weniger präsent auftauchen. (Bei TripAdvisor werden immer die letzten fünf Bewertungen auf Eurer Unternehmensseite angezeigt, je schneller ihr neue positive Bewertungen einsammelt, desto schneller verschwindet auch eine schlechtere Bewertung auf der zweiten Seite)
Noch mehr Infos? Bewertungsportale im Internet: Das sollten Gastronome wissen
Marketing-Checkliste zum Download
Das Marketing für Euer neues Restaurant oder Cafe besteht aus vielen verschiedenen Zutaten. Damit ihr bei der Restaurant- oder Café-Gründung nicht den Überblick verliert, habt ihr mit der Marketing-Checkliste für Restaurant-Eröffner und Café-Gründer alle Schritte für PR und Marketing im Blick. Mit meinem Ratgeber merkt ihr: Social Media, Webseiten-Gestaltung und Online-Bewertungen können sogar Spaß machen.